„Ich mache jetzt die Jahre durch, wo der Künstler ständig auf dem Pulverfass ist, wo unverbrauchte Energien sich explosiv entladen müssen“, schreibt Kurt Weill 1925 an seine Eltern. Seine Biografie ist gekennzeichnet von Brüchen und explosiven Kräften, welche eine Musik voller Intensität und Hingabe, Individualität und Kontrapunkt, Reichtum und Stille hervorbringen. Dazu die poetischen und epischen Einflüsse Brechts, Jean Cockteaus oder Ira Gershwins in Deutschland, Frankreich und Amerika.
Der „gesprengte Rahmen“ eines kurzen Lebens in einem grenzen- und zeitlosen musikalischen Lebenswerk: „sei bedankt für all dieses Glück, mein angebetetes Leben.“
Kurt Weill, vor 125 Jahren geboren, vor 75 Jahren gestorben, ist bei uns hauptsächlich wegen seiner Zusammenarbeit mit Bert Brecht (Dreigroschenoper) bekannt. Nach seiner Emigration nach Frankreich, dann in die USA konnte er am Broadway Fuß fassen.
„Obgleich ich in Deutschland geboren bin, bezeichne ich mich nicht als ‚deutschen Komponisten‘. Die Nazis haben mich eindeutig nicht als solchen bezeichnet, und ich verließ ihr Land 1933 […] Ich bin amerikanischer Staatsbürger, während meiner zwölf Jahre in diesem Land habe ich ausschließlich für die amerikanische Bühne komponiert […] Ich würde es begrüßen, wenn Sie Ihre Leser auf diese Tatsache hinweisen könnten.“ So schreibt Kurt Weill 1947 an das Magazin Life.