Friedhof - historische Ruhestätte


Ein Friedhof ist nicht nur ein Ort der Trauer und des Gedenkens, sondern auch ein Spiegel der städtischen Geschichte und der Familien, die hier gelebt haben. Der Fachbegriff „Sepulchralkultur“ deutet an, dass es auf den Friedhöfen auch um Farben, Gedenksteine und –figuren, Blumenschmuck, Denkmäler, Rituale und Kunst geht. „Der Tod gehört zum Leben“ - gerade in der dunklen Jahresszeit zeigt sich, wie eng wir auch nach Jahren und Jahrzehnten noch mit unseren Verstorbenen verbunden sind.

Die Gestaltung und Symbolik der Grabdenkmäler, die Bräuche rund um Allerheiligen und die Erinnerungen an Lengfelder Familien spielen dabei eine Rolle. Besonders gut lassen sich die speziellen Burglengenfelder Eigenarten an den denkmalgeschützten Grabmonumenten der Bildhauer Karl und Franz Bornschlegel aus der ersten Hälfte des 2o. Jahrhunderts oder von Fritz König (Landshut) und Christine Sabel (Burglengenfeld) nachvollziehen. Viele Grabsteine erzählen darüber hinaus Geschichten von Burglengenfelder Persönlichkeiten, die ihren Reichtum nicht nur im Leben, sondern auch nach dem Tod mit prächtigen Grabstätten demonstrierten.

In der Vorstadt befand sich im Mittelalter die Urpfarrei St. Georg auf der Wieden, von der nach der Säkularisation heute noch die Nebenkapelle St. Anna mit Epitaphen aus dem 15.-19. Jahrhundert zu finden ist. Eindrucksvolle Grabtafeln und eine ganze Reihe figürlich gestalteter Grabstätten sind in Burglengenfeld vor allem aus den letzten beiden Jahrhunderten zu finden. Die Grabstätte von Henri Goffard – Begründer des Eisenwerks Maximilianshütte 1852 – ist ebenso zu bestaunen wie prunkvolle Familiengräber und bescheidene , anrührende Grabstätten für früh verstorbene Kinder. Auch die Gedenkstätte für die drei Opfer des „Blutigen Palmsonntag“, die im April 1919 die Räterevolution nach Kallmünz bringen wollten, wird aufgesucht. Dort befindet sich auch die Gedenktafel für Josef Schmidt, den wichtigsten kommunistischen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus der wenige Tage nach Kriegsende im Mai 1945 noch im KZ Dachau umgebracht wurde.

Dr. Margit Berwing-Wittl wird bei dem ca. 1,5-stündigen Rundgang über den Friedhof zahlreiche Gräber aufsuchen, über die hier betrauerten Bürger der Stadt berichten und den Teilnehmern historische Bräuche und Rituale rund um das Sterben und die Grabgestaltung vorstellen.



1 Nachmittag, 02.11.2025
Sonntag, 15:00 - 16:30 Uhr,
1 Termin(e)
So 02.11.2025 15:00 - 16:30 Uhr Friedhof Burglengenfeld, Friedhofstr. 48, 93133 Burglengenfeld
Dr. Margit Berwing-Wittl
, Museumsleiterin i.R.
252-B1119
Unkostenbeitrag vor Ort: 4,00 €

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