Amische Mennoniten in der südlichen und mittleren Oberpfalz
Vor genau 500 Jahren entstand im Jahr 1525 in der Schweiz die Glaubensgemeinschaft der Täufer (später Mennoniten nach Simon Menno oder Amische nach Jakob Ammann) im Zuge der zweiten Phase der Reformation durch Zwingli. Knapp 300 Jahre später, zu Beginn des 19. Jahrhunderts wanderten amische Mennoniten im Gefolge der Pfälzer Wittelsbacher nach Altbayern ein. Es entstanden vier amische Gemeinden, darunter Regensburg (1812/14 bis 1907). Die amische Gemeinde Regensburg vergrößerte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die südliche und mittlere Oberpfalz hinein. Amische pachteten herrschaftliche Gutshöfe bei den Grafen Du Moulin-Eckart, den Grafen von Drechsel und anderen regionalen Adeligen. Zum Teil bis in die heutige Zeit sind sie auf den ursprünglich gepachteten Gütern tätig. Auch Vorfahren des Referenten lebten dort und waren zeitweise in der Leitung der amischen Gemeinde Regensburg tätig. Die Amischen hinterließen Spuren in der Religions-, Sozial- und Landwirtschaftsgeschichte der Region, die in diesem Vortrag ein wenig beleuchtet werden sollen.
Der Referent: Hermann Hage hat amisch-mennonitische Vorfahren und war bis Ende 2022 als berufsmäßiger Stadtrat für Bildung in seiner Heimatstadt Regensburg tätig. 2009 promovierte er berufsbegleitend über die Geschichte der amischen Mennoniten in Bayern im 19. Jahrhundert. Aktuell forscht er zur Mennonitengemeinde Würzburg und zu amischen Mennoniten in Franken.
In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein für die Oberpfalz und Regensburg, dem Historischen Arbeitskreis für Teublitz und seine Ortsteile und der Horsch-Stiftung.